Löwenzahn befreit uns von der Erdenschwere des Winters. Er schenkt uns Leichtigkeit und Licht.
Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) gehört mit zum ersten Grün, das austreibt. Seinen Namen verdankt er den spitz gezähnten Blättern, die an ein Raubtiergebiss erinnern. Sie schmecken leicht bitter und zeigen dadurch ihre Verdauung fördernden Heilkräfte an. Viele sammeln die jungen Blätter als Hasenfutter. Doch einen Teil des Ernteguts sollte man lieber selbst verzehren: Die jungen Blätter ergeben einen Frühlingssalat, dessen Vitamingehalt die meisten gekauften Salate weit übertrifft. Löwenzahn reichert nämlich viele Carotinoide an, die wir zuvor schon als Lichtwirkstoffe kennengelernt haben.
Eine besondere Delikatesse sind die in Öl angebratenen und mit Kräutersalz abgeschmeckten Blütenknospen – diese Sonnenspeise hellt zuverlässig die Stimmung von Gourmets auf!
Seine wahre Lichtnatur offenbart der Löwenzahn aber erst, wenn er seine gelben Blüten öffnet und die Wiesen erstrahlen lässt, als ob tausend kleine Sonnen darin glühen würden. Eben diese sonnenähnlichen Korbblüten machen ihn zur Sonnenheilpflanze.
Andererseits erkennt man in dem Blütengelb der Signaturenlehre zufolge auch die Heilpflanze für Leber und Galle. Löwenzahn wirkt galletreibend und kann mitunter sogar Gallensteine ins Rollen bringen. Vorsichtig dosiert, kann man mit den Extrakten jedoch der Steinbildung vorbeugen und Gallengries lösen (z. B. Kur mit Metaheptachol N von Meta Fackler).
Im Grunde genommen finden sich alle Elemente im Löwenzahn: Das Element Feuer zeigt sich in den sonnengelben Korbblüten wie auch im bitteren Geschmack. Das Element Luft erkennt man im hohlen Stängel und in den geschirmten Samen. Das Element Wasser findet sich im Milchsaft, der die Lymphheilpflanze anzeigt. Dem Element Erde gehören Wurzeln sowie niedrig wachsende Kräuter an. Wenn aber alle vier Elemente in ähnlicher Intensität in einem Gewächs wirken, dann handelt es sich um ein Arcanum (= wahre Arznei).
Mit Löwenzahnkuren kann man den Stoffwechsel aktivieren, Harn und Galle treiben, Blut und Lymphe reinigen und vieles mehr. In der Volksmedizin gilt sein Milchsaft seit langem als Vorbeugungsmittel gegen Krebs, und in der Naturheilkunde gebraucht man die Extrakte ebenso als Begleitmittel bei Krebserkrankungen (z. B. Lymphdiaral Basistropfen oder Lymphdiaral Injektopas von Pascoe). Weil der Löwenzahn eine große Toleranz gegenüber Umweltproblemstoffen wie etwa Pestiziden zeigt und sich selbst von gedüngten Wiesen nicht vertreiben lässt, gilt er als Kardinalpflanze bei toxischer Belastung und lindert bei längerem Gebrauch auch Allergien (z. B. Proal spag. Tropfen von Pekana).
Nicht zuletzt vermag er sogar eine häufige Zivilisationskrankheit günstig zu beeinflussen: die Fettsucht. Tiere, denen man Löwenzahnextrakte zugefüttert hatte, haben daraufhin bis zu 30 Prozent ihres Gewichts verloren! Daher sollte der Löwenzahn in keiner Frühjahrskur fehlen.
Als »Unkraut« beweist er Anpassungsfähigkeit und Vitalität. Als Sonnenheilpflanze vertreibt er die Frühjahrsmüdigkeit, durchlichtet den Stoffwechsel, und auf der seelischen Ebene vermittelt er Leichtigkeit und Wandlungsfähigkeit (z. B. Konstitutionskur mit Ceres Taraxacum Urtinktur).
Quelle: Heilmittel der Sonne (AT Verlag) von Margret Madejsky und Olaf Rippe