Der nordische Weihrauch – Räucherungen im Winter

Von |2021-01-19T12:00:31+01:0020. Dezember. 2018|Kategorien: Medicina magica, Phytotherapie|Tags: , , , , |

Lange bevor der Weihrauch in unseren Breiten Einzug hielt, räucherten man bei heiligen Zeremonien bereits heimische Pflanzen, die dem orientalischen Räucherwerk durchaus gleichwertig sind, zum Beispiel Bernstein. Kaum ein Räucherstoff ist sonnenhafter als das »Gold des Nordens«. Doch die Natur bietet auch in den Alpenländern eine Vielzahl wohlriechender Harze, Kräuter, Wurzeln oder Samen, die sich für die Räucherrituale zwischen den Jahren eignen. Während einem Gang durch die winterliche Natur begegnen uns viele Gewächse, die das empfangene Sonnenlicht in Aromastoffe umwandeln.

Die wichtigsten Bestandteile eines »nordischen Weihrauchs« finden wir unter den immergrünen Pflanzen. In die Immergrünen ziehen sich die Vegetationsgeister im Winter zurück, in ihnen lebt der Lebensfunke der Sonne fort. Daher verkörpern Immergrüne wie Buchsbaum, Mistel oder  Tanne die unbesiegbare Kraft der Sonne. Dies macht sie nicht nur zu wertvollen Heilmitteln, sondern eben wegen ihrer Symbolik spielen sie im Ahnenkult eine Rolle. Seit Jahrtausenden ist es üblich, mit immergrünen Pflanzen Gräber zu schmücken. Sie sind eine Botschaft, dass das Leben nicht mit dem Tod endet, sondern ewig währt. Im ewigen Grün lebt die Sonnenseele des Menschen bis zu ihrer Wiedergeburt weiter. Immergrüne Pflanzen sind daher die eigentlichen Mysterienpflanzen der Wintersonnenwende.

Rezept: Nordischer Weihrauch

Lange bevor der Weihrauch in unsere Breiten gelangte, verwendeten die nordischen Völker vor allem Immergrüne, Baumharze und Bernstein zur Räucherung. Aber auch andere Pflanzen wie die schutzmagische Engelwurz eignen sich dafür.

• Angelikasamen 1 Teelöffel
• Bartflechte 2 Teelöffel
• Bernsteinbruch ½ Teelöffel
• Fichtennadeln 1 Teelöffel
• Immergrünblätter 1 Teelöffel
• Kiefernsprossen 2 Teelöffel
• Kiefernharz 1 Esslöffel
• Mistelkraut 1 Teelöffel
• Wacholderbeeren und -nadeln je 1 Esslöffel
• Tannennadeln 2 Teelöffel

Bis auf Bernstein (Mineralienfachhandel) sind alle Zutaten in Läden für Räucherbedarf oder in Kräuterläden erhältlich.
Herstellung von Räucherkegeln: Die Bestandteile in einem Mörser zerkleinern und in einer Schüssel vermischen. Gelbildner (Tylose H 300) im Verhältnis 1:10 mit kaltem Wasser ansetzen, ab und zu umrühren und nach etwa einer Stunde in die zerkleinerten Pflanzenteile einarbeiten. Die feuchte Masse zu Kegeln kneten und auf Backpapier drei bis vier Tage lang trocknen lassen – fertig!
Nun kann man die Räucherkegel in den Rauchnächten in einem feuerfesten Räuchergefäß auf glühende Räucherkohle setzen und den Rauch im Uhrzeigersinn durch die Räume tragen.

Zur Beachtung!

Der Leser ist aufgefordert, Dosierungen und Kontraindikationen aller verwendeten Arzneistoffe, Präparate und medizinischen Behandlungsverfahren anhand etwaiger Beipackzettel und Bedienungsanleitungen eigenverantwortlich zu prüfen, um eventuelle Abweichungen festzustellen.

Die in diesem Artikel aufgeführten Rezepte und Behandlungshinweise verstehen sich ausschließlich als Lehrbeispiele und können daher auch weder den Arztbesuch noch eine individuelle Beratung durch einen Heilpraktiker bzw. Arzt ersetzen. Sie sind nicht als Ratschläge zu einer Selbstbehandlung gedacht, sondern wollen lediglich einen Einblick in Therapiemöglichkeiten geben! Die Einnahme der genannten Heilmittel wie auch die Anwendung der Rezepturen oder das Befolgen der Therapieempfehlungen geschieht stets auf eigene Verantwortung. Sollten Sie nicht die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde haben und über eine entsprechende Erfahrung verfügen, ist es empfehlenswert, sich vor jeder Anwendung kompetenten Rat bei einem Arzt oder einer Ärztin, einem Heilpraktiker oder einer Heilpraktikerin einzuholen. Es ist in jedem Fall ratsam, sich vor der Anwendung eines Heilmittels über mögliche Gegenanzeigen oder Nebenwirkungen zu informieren. Auch sollte die nur modellhaft angegebene Dosierung grundsätzlich überprüft und individuell angepasst werden. Bitte beachten Sie ebenso alle Warnhinweise und Anwendungsbeschränkungen der jeweiligen Beipackzettel.

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