Der Kampf zwischen dem jungen Frühling und dem alten Winter ist zu Ostern noch lange nicht vorbei! Immer neue Kälteeinbrüche fordern auch unter uns ihre Opfer – denken wir nur an die häufigen Grippewellen dieser Jahreszeit. Bereits das erste Grün im Jahr birgt die Kraft des läuternden Sonnenfeuers in sich. Die Kräuter, die jetzt wachsen, sind unglaublich zäh. Weder Frost noch Schnee können ihnen schaden. Frühlingskräuter (siehe Rezept) reinigen den Körper von Grund auf, machen widerstandsfähig und sind wahre Jungbrunnen.
Rezept: Die Zaubersuppe des Miraculix
Zur Begrüßung der erwachenden Sonne bereitet man traditionell am Gründonnerstag eine Suppe aus neunerlei Wildkräutern. Wer dieser Tradition folgt, bleibt dem Aberglauben zufolge das ganze Jahr über gesund. Unter den verwendeten Frühlingskräutern finden sich kräftige Blutreiniger wie Bärlauch, Brennnessel oder Löwenzahn. Sie treiben den Winterstaub aus dem Körper, liefern reichlich Vitamine und neue Lebensenergie. Diese Frühjahrskur reinigt allerdings nicht nur Blut und Gemüt, sondern sie schmeckt auch vorzüglich. So oft wie möglich sollte man sich diese Kraftspeise gönnen, denn sie ist ein Jungbrunnen. Folgende Frühlingskräuter verleihen der Suppe Heilkraft und Würze:
- Bärlauch (junge Blätter): blutreinigendesWildkraut; mobilisiert Metalle aus ihren Depots und wirkt stärker antibiotisch und pilzfeindlich als der verwandte Knoblauch.
- Brennnessel (junge Blätter): Eisenlieferantin, regt die Blutbildung an und füllt den Eisenspiegel auf. Blutreinigerin, leitet u. a. Harnsäure aus. Enthält kleine Mengen Histamin und eignet sich daher zur Desensibilisierung bei Allergien (z. B. Ceres Urtica Urtinktur).
- Brunnenkresse (Kraut): Blutreinigerin; leitet Bakterientoxine, Antibiotika und Metalle aus.
- Gänseblümchen (Blüten): alte Hautheilpflanze, bewährt sind Teekuren bei Akne oder Neurodermitis. Die enthaltenen Saponine heilen Lippenherpes (z. B. Ceres Bellis Urtinktur).
- Gundelrebe (Kraut): Blutreinigerin; Kardinalpflanze bei Bleivergiftung. Beiname: »Herr des Eiters«, reinigt das Blut von Bakterientoxinen und heilt eitrige Leiden aller Art (z. B. Akne).
- Löwenzahn (junge Blätter): reinigt Blut, Lymphe, Darm, Bauchspeicheldrüse und regt den Gallenfluss an. Spezifikum bei Pestizidbelastung, chronische Lymphleiden und Erkrankungen der weiblichen Brust.
- Schafgarbe (junge Blätter): Blutreinigerin, Wundheilkraut und pflanzliches Breitbandantibiotikum; heilt bakterielle Entzündungen (Hals, Harnblase, Wunden), hemmt Pilzwachstum und regeneriert die Schleimhäute (Darm, Harnblase und Scheide) nach Antibiotika.
- Spitzwegerich (Blätter): »Arztblatt der Germanen«; alte Wund- und Lungenheilpflanze. Wirkt antibakteriell und entzündungswidrig; volksmedizinisches Zugpflaster. Der aufgelegte Blattbrei lindert Juckreiz und Schwellung nach Insektenstichen.
- Vogelmiere (Kraut): blutreinigender Wildsalat und antivirale Heilpflanze.
So wird’s gemacht: Pro Person benötigt man ein bis zwei Handvoll der frischen Kräuter, wobei Bärlauch, Brennnessel, Brunnenkresse und Gundelrebe den größten Anteil bilden und Gänseblümchen wie auch Vogelmiere sich mehr zum Garnieren eignen. Die Kräuter sorgfältig verlesen, gründlich waschen und fein zerschneiden. Die Kräuter etwa 5 Minuten lang in Gemüsebrühe köcheln (pro Person ca. 200 ml) und anschließend eventuell pürieren. Zum Schluss mit Kräutersalz, Pfeffer, Muskatnuss und Crème fraîche abschmecken und mit gerösteten Brotwürfeln sowie mit Gänseblümchenblüten garnieren.
Ein schmackhafter Frühlingssalat mit Wildkräutern
Bärlauch – Bärenstark durch wilden Lauch
Wenn im Frühling die ersten warmen und befruchtenden Sonnenstrahlen auf die Erde treffen, dann spart die Natur noch mit der Bildung sonnenhafter Blüten. Das läuternde Sonnenfeuer offenbart sich aber auch im kräftigen Geschmack oder in der entgiftenden Wirkung vieler Frühlingspflanzen. Schon die heilkundigen Druiden reinigten und stärkten sich an den ersten Wildkräutern. Besonders begehrt war der Bärlauch (Allium ursinum), der als Heil- und Nahrungspflanze auf eine lange Tradition zurückblickt. In der Edda heißt es: »Sonne von Süden fiel auf den Felsen, und dem Grund entspross der grüne Lauch.« Der Bär war das Kraft- und Seelentier der Germanen. Seine Stärke bezog er durch den Genuss dieser Pflanze. Die nordischen Völker kannten die Kraftpflanze auch als »Speerlauch«, weil ihr Genuss die von Kampfwunden ausgehende Blutvergiftung verhinderte. Verantwortlich für diese Wirkung sind schwefelhaltige Öle (Senfölglykoside), die, ähnlich wie ein Antibiotikum, das Wachstum von Bakterien im Blut wie auch Darmpilze hemmen. Das mit dem Knoblauch verwandte Liliengewächs stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, wirkt Darmpilzen entgegen, schützt vor Arteriosklerose und erhöht somit die Lebenserwartung. In Suppen, Salaten oder auf Brot machen seine Blätter bärenstark und mobilisieren Metalle (z. B. Amalgam) aus den Depots. Daher sollte man den Bärlauch zusätzlich durch Naturheilmittel ergänzen, welche die Ausscheidung von Umweltproblemstoffen wie etwa Quecksilber über die Nieren fördern (z. B. Nieren tonikum von Wala). Astrologisch ordnet man den weißblühenden und scharfen Bärlauch eher Mond und Mars zu, die reinigende und lebensverlängernde Wirkung bezieht er jedoch von der Sonne.
Was man für ein Bärlauchpesto braucht
Rezept: Bärlauch-Pesto
Ein Bärlauch-Pesto kann man leicht selber machen. Es eignet sich als darmpilzfeindlicher und blutreinigender Brotaufstrich im Frühling oder als grüne Soße für Pasta. Mehrere Handvoll junge Bärlauchblätter ernten, sorgfältig verlesen und gründlich waschen. Nun das Sammelgut in einem Küchentuch trocken schleudern. Bei der Verarbeitung ist es besonders wichtig, dass die Blätter absolut trocken sind, da das Pesto sonst rasch zu gären beginnt. Die Blätter fein zerschnitten in ein sauberes Marmeladenglas geben, bis dieses locker bis oben hin gefüllt ist. Dann das Ganze mit Sonnenblumen- oder Olivenöl übergießen, je zwei bis drei Esslöffel zerkleinerte Nüsse (z. B. Haselnüsse oder Pinienkerne) sowie geriebenen Parmesan (oder auch heimischen Hartkäse) unterrühren und mit ein bis zwei Teelöffeln Kräutersalz abschmecken. Alles gründlich verrühren, eventuell noch etwas Öl nachgießen – fertig!
Achtung: Es besteht Verwechslungsgefahr mit den Blättern von Aronstab, Herbstzeitlosen und Maiglöckchen. Daher sollte man nur dann sammeln, wenn man ganz sicher ist, dass es sich wirklich um Bärlauch handelt.
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