Huflattich – Sonne für die Lunge

Wenn der Huflattich blüht, beginnt die lichte Jahreszeit. Als Heilmittel bei Husten oder Asthma kennt man ihn seit Urzeiten.

 

Entlang von Uferböschungen und feuchten Wegrändern strahlen uns bereits Ende Februar oder Anfang März die Blüten des Huflattichs wie kleine Sonnen an. Sein botanischer Name Tussilago farfara bedeutet so viel wie »Hustenvertreiber«. In alten Kräuterbüchern trägt er den vielversprechenden Beinamen »Sommertürlein«, weil seine Blüte das Sommerhalbjahr einläutet.

Schon der griechische Arzt Hippokrates (4. Jahrhundert v. Chr.), der als Vater der modernen Medizin gilt, gebrauchte Huflattich als Lungenheilpflanze. Wie bei der verwandten Sonnenblume zeigen bereits die großen lappigen Blätter die Lungenwirkung an. Getrocknet dienten sie früher zur Räucherung sowie als heilsamer Tabakersatz bei Asthma. Die Volksheilkunde kennt heute noch kaum ein besseres Mittel gegen Bronchitis, als den mit Spitzwegerich-Sirup gesüßten Huflattichblättertee.

Erst in neuerer Zeit ist der »Hustenlattich« in Verruf geraten, weil man so genannte Pyrrolizidin-Alkaloide in ihm gefunden hat. Diese haben sich im Tierversuch als leberschädigend, krebserregend und erbgutschädigend erwiesen. Bei solchen Versuchen werden die Tiere allerdings mit ausgesprochen großen Mengen gefüttert, die sie sonst verschmähen würden (vergleiche Wolfgang Forth und Reinhard Klimmek:»Toxisch oder Kanzerogen«). Wir schlagen daher vor, tierschändende Wissenschaftler eine Zeitlang in einem Fastfood-Restaurant auf einseitige Zwangskost zu setzen – wie lange sie das wohl überleben? Bekanntlich macht allein die Dosis, ob ein Ding Gift ist oder Arznei!

Dennoch sollte man die wissenschaftliche Erkenntnis beachten: Schwangere und Stillende sollten lieber andere Lungenheilpflanzen gebrauchen, und alle anderen sollten die Einnahme von Huflattichtee auf vier bis sechs Wochen pro Jahr begrenzen, denn so lautet derzeit die allgemeingültige Empfehlung.

Rezept: Lungenkraft durch Sonnenpflanzen

Besonders die russische Volksmedizin verwendet die Blütenblätter der Sonnenblume als Heilmittel bei Lungenerkrankungen sowie als Stärkungsmittel bei Fieber.
Weitere Sonnenpflanzen ergänzen das lungenstärkende Rezept.

  • Hedera helix Urtinktur (Efeu)
  • Helianthus annuus Dil. D1 (Sonnenblume)
  • Inula helenium Urtinktur (Alant)
  • Tussilago farfara D6 (Huflattich)
  • Verbascum thapsiforme Urtinktur (Königskerze)

jeweils 20 ml

Über eine Apotheke von Spagyra bestellen und mischen lassen oder die Einzelmittel bei Spagyra bestellen (www.spagyra.at) und selber mischen.
Dosis: 3- bis 4-mal täglich 15–20 Tropfen im Mund zergehen lassen oder in etwas Tee einnehmen.

Zur Beachtung!

Der Leser ist aufgefordert, Dosierungen und Kontraindikationen aller verwendeten Arzneistoffe, Präparate und medizinischen Behandlungsverfahren anhand etwaiger Beipackzettel und Bedienungsanleitungen eigenverantwortlich zu prüfen, um eventuelle Abweichungen festzustellen.

Die in diesem Artikel aufgeführten Rezepte und Behandlungshinweise verstehen sich ausschließlich als Lehrbeispiele und können daher auch weder den Arztbesuch noch eine individuelle Beratung durch einen Heilpraktiker bzw. Arzt ersetzen. Sie sind nicht als Ratschläge zu einer Selbstbehandlung gedacht, sondern wollen lediglich einen Einblick in Therapiemöglichkeiten geben! Die Einnahme der genannten Heilmittel wie auch die Anwendung der Rezepturen oder das Befolgen der Therapieempfehlungen geschieht stets auf eigene Verantwortung. Sollten Sie nicht die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde haben und über eine entsprechende Erfahrung verfügen, ist es empfehlenswert, sich vor jeder Anwendung kompetenten Rat bei einem Arzt oder einer Ärztin, einem Heilpraktiker oder einer Heilpraktikerin einzuholen. Es ist in jedem Fall ratsam, sich vor der Anwendung eines Heilmittels über mögliche Gegenanzeigen oder Nebenwirkungen zu informieren. Auch sollte die nur modellhaft angegebene Dosierung grundsätzlich überprüft und individuell angepasst werden. Bitte beachten Sie ebenso alle Warnhinweise und Anwendungsbeschränkungen der jeweiligen Beipackzettel.

Quelle: Heilmittel der Sonne (AT Verlag) von Margret Madejsky und Olaf Rippe

 

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