Silber und verwandte Heilmittel in der Psychotherapie von Olaf Rippe

„Silber ist das beste Heilmittel für das Gehirn“ (Paracelsus)

So vielgestaltig das Silber dem Betrachter erscheint, so vielseitig ist seine Heilkraft. Von der Wiege, bis ins hohe Alter, ist es eine bewährte Hilfe in der Behandlung gestörter Geistesfunktionen. Silber wirkt in das Unbewusste hinein, es öffnet die Tore der Seele, beflügelt die Phantasie und bringt Verdrängtes in Erinnerung. Es steht im Dienste von Hypnos und Morpheus, zeigt einem im Traum verborgene Sehnsüchte und regt im Schlaf die regenerativen Kräfte des Lebensleibes an. Es ist ein Lebenselixier, ein Jungbrunnen für Seele, Körper und Geist.

Mondkraft und Naturweisheit

Für ein umfassendes Verständnis der arzneilichen Silberwirkung ist es hilfreich, sich näher mit der kosmischen Natur des geheimnisvoll schimmernden Metalls zu befassen. In der hermetischen Medizinphilosophie des Abendlands gleicht das Silber der Natur des Mondes. Auf den Menschen wirkt das Metall heilend, weil wir ebenfalls ein lunares Prinzip in uns haben (Gesetz der Sympathie). Wie Paracelsus formulierte, „ist der Mond dem Gehirn vergleichbar und das Gehirn diesem. Doch nur in geistiger, nicht in substanzieller Hinsicht.“ Besonders mondhaft sind auch die Genitalien, die Haut, die Schleimhaut sowie die Körpersäfte, vor allem Blut und Lymphe. Von den Körperfunktionen sind es vor allem Wachstum, Regeneration und Ausscheidung.

Doch der menschliche Geist ist nicht ausschließlich vom Wesen des Mondes erfüllt, sondern polar geordnet, wie alles in der Welt, denn „alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten“ (Kybalion). Die Pole des Geistes bilden die sonnenhafte Vernunft und der mondhafte Wille. Letzterer entzieht sich der rationalen Betrachtung. Er folgt seinen eigenen Gesetzen, die mit dem Wirken der Gestirne, vor allem des Mondes, in Beziehung stehen. Der Wille folgt keiner Logik und kann daher auch nicht mit Logik erklärt werden. Man könnte sagen, der Wille ist das Reich des Unmöglichen, der Phantasie und des Irrationalen, aber auch der Möglichkeiten und des Phantastischen.

Die Polarität und Verbundenheit von Sonne und Mond, Aurora consurgens, ca. 1420

Auf alten Bildern wird der Mond oft als nackte Göttin dargestellt, die auf einem Greif reitet, einer phantastischen Mischung aus Adler und Löwe. Die Sonne reitet dagegen in einer Rüstung auf einem Löwen (siehe Bild). Das Sonnenwesen hält aber einen Mondschild in der Hand und das Mondwesen einen Sonnenschild. Ähnlich der Idee von Yin und Yang, will dieses Bild ausdrücken, dass es sich um zwei Seiten einer Medaille handelt, die nur zusammen den ganzen Menschen ausmachen. Man kann damit auch die zwei unterschiedlichen Gehirnhälften assoziieren; die linke entspricht der „Ratio“ der Sonne, die man dem männlichen, zeugenden Prinzip zuordnet. Die rechte Hälfte entspricht dagegen der „Intuitio“ des Mondes, die mit dem weiblichen, gebärenden Prinzip korrespondiert.

Die Polarität findet man selbst im Pantheon der Götter, man denke nur an Gaia und Uranos, Artemis und Apollon, Parvati und Shiva, Maria und Jesus, Isis und Osiris. Entweder sind die Gegensätze die Liebenden oder sie sind Mutter und Kind. Mondengottheiten sind „mächtige Urmütter und Urväter des Seins, die Reinen, Weisen und Friedfertigen. Sie hüten die Mysterien der Geburt und der Wandlung (…). Die Isis der Ägypter ist weisheitsvolle Urmutter alles Lebens. Sie ist der Lebensstrom, der die Erde belebt (…). Sie ist Gattin des Sonnengottes Osiris und Mutter des Horus; die alles Umfassende, Empfangende und Gebärende, alles Nährende und Beschützende. Die Isis-Mysterien führten zu den weisheitsvollen weltenmütterlichen Kräften, welche die menschliche Inkarnation bereiten, und erschlossen Heilkräfte der Natur. Sie ließen die Menschenseele als Geistwesen unter göttlichen Geistwesen erleben und führten zu Osiris, dem Sonnengeist“ (Alla Selavry).

Als Metall des Mondes, kann Silber einem die eigene Willensnatur begreiflich machen. Es wirkt betont auf das Unbewusste und fördert den Zugang zu verdrängten Seelenanteilen. Silber eignet sich daher gut zur Eröffnung einer Psychotherapie und zu deren Begleitung. „Silber fördert auch das Gedächtnis des Patienten für durchgemachte, unverarbeitete Erlebnisse und erleichtert eine ärztliche Aussprache“ (A. Selawry). Der Blick in die Büchse der Pandora, kann aber auch Dämonen des Unterbewusstseins hervorlocken. Um die Erlebnisse auf der Reise in das Labyrinth der Seele besser zu verarbeiten, ist eine polare Therapie mit dem Sonnenmetall Gold hilfreich, auch sollte man es mit weiteren Seelenbalsamen kombinieren (siehe unten).

Mondprozesse im Menschen und ihre Analogie zu Silber

Die ersten sieben Lebensjahre

Die ersten sieben Lebensjahre unterstehen dem Mond. Er ist der Schoß, in das sich das Kosmische ergießt, um schließlich das göttliche Kind zu gebären. „Vom Mond rührt alles sprießende, sprossende, alles geborenwerdende Leben her“ (R. Steiner). Mütterlichkeit und Kindheit, Fürsorge, Hingabe und sich an die Hand nehmen lassen, sind Aspekte des Mondes. Die ersten sieben Lebensjahre sind eine Phase des Werdens, Wachsens und des langsamen geistigen Erwachens. Es geht in dieser Lebensphase um die Ausbildung des Urvertrauens. Frühkindliche Traumen, Schockerlebnisse, Abgewiesenwerden, Scheidung etc., können das Urvertrauen zerstören und eine tiefsitzende Lebensangst erzeugen.

Menschen mit einer ausgeprägten lunaren Natur haben einen starken Familiensinn. Sie kümmern sich intensiv um Bedürftige, achten auf das Wohlergehen aller und sind ein Bewahrer von Traditionen. Ist die lunare Natur übermäßig, verwandelt sich Tradition in Dogma und aus Fürsorge wird ein gluckenhaftes Erdrücken.

Lunare Kinder wirken gut genährt, oft dicklich, hinken aber in der geistigen Entwicklung hinterher, sind verträumt und verschüchtert (Rockzipfelkinder). Ist die lunare Natur zu schwach, lehnt man jede Tradition und Familienbande ab. Rabeneltern lassen ihre Kinder vor dem Fernseher im Stich. Kinder mit schwacher Mondausprägung sind nervös, unzugänglich und körperlich schon in jungen Jahren ein Wrack.

Marienleben; Albrecht Dürer, Holzschnitt, 1511

Bei seelischen Störungen in den ersten Lebensjahren ist Silber als Arznei besonders wichtig. Eine Kombination von Argentum metallicum und Natrium muriaticum hat sich beispielsweise bei Kindern bewährt, die sich nach der Scheidung ihrer Eltern seelisch von der Umwelt abgekapselt haben. Familientherapeuten kann Silber generell eine große Hilfe sein, um gestörte Eltern-Kindbeziehungen zu behandeln. Bei seelischen, aber auch bei körperlichen Entwicklungsstörungen, ist eine Kombination von Calcium carbonicum und Silber hilfreich.

Silber ist eines der besten Mittel bei fieberhaften Kinderkrankheiten („Chamomilla comp.“ Fieberzäpfchen für Kinder, von Weleda), deren Überwindung immer mit einem geistigen Entwicklungsschub einhergeht. Auch Impfschäden, die zu Nervenstörungen führen, kann man mit Silber behandeln; gut ist eine Kombination mit Silicea/Quarz. Silber fördert das Wachstum und die Aufnahme von Nahrungssubstanzen; es hat allgemein eine anabole Wirkung, diese ist bei zunehmendem Mond stärker (auch zur Fruchtbarkeitssteigerung), bei abnehmendem Mond fördert Silber dagegen eher Ausscheidungsprozesse und wirkt stärker auf das Nervensystem.

Wirkung von Silber

Allgemein: Paranoide Erregung. Irrationale Bewusstseinszustände und Ängste, Panik, Lampenfieber, Essstörungen, Schock, seelische Kindheitstraumen (z.B. ADS-Syndrom); Suchttherapie, Gehirnerkrankungen; senile Demenz, Parkinson, MS, Epilepsie, Migräne, Neuralgien. Akute, fieberhafte Leiden, Entzündungen von Haut und Schleimhaut, bes. auch eitrige. Neurodermitis, Gastritis, Zystitis, Adnexitis, Prostatitis, Fluor albus, Mastitis, Unfruchtbarkeit von Frau und Mann, nervöse Impotenz, Ejakulatio praecox, Reizblase, Enuresis, Menstruationsstörungen, Herzneurose, Magenneurose, nervöser Durchfall, virale Kinderkrankheiten. Krebs.

Lunares Übermaß (mittlere bis hohe Potenzen): Träumerische Sehnsucht; Romantiker, Phlegma, Plethora, Völlerei, Sucht, meinungslos, launenhaft, infantil, Neigung zu Ausschweifungen, Somnambulismus, ständig zu langer und ermüdender Schlaf – Aufwachstörungen; Phantastik, lügen- und launenhaft, Symbiosesucht, Distanzlos. Verschleimung, Ausfluss, Fieberdelier, Östrogenüberschuss, zu starke Menses, Keloid, Tumore, Ödemneigung.

Lunarer Mangel (tiefe bis mittlere Potenzen): Achtet Natur nicht. Neurotische Erregung, Einschlaf- und Durchschlafstörungen, Gedächtnisschwäche, Phantasielosigkeit, Abneigung gegen Familie und Traditionen. Sterilität, Abortneigung, Gestagenmangel, schwache Menses, Dysmenorrhoe bei verlängertem Zyklus, degenerative Prozesse von Haut und Schleimhaut, Austrocknung, MS, Altershaut, Magerkeit.

Tiefpotenzen (D6/D12): Organotrope, anregende Wirkung; fördern das lunare Prinzip und die Regeneration und wirken besonders auf das vegetative Nervensystem, Fieber erhöhend.
Mittlere Potenzen (D12/D15): Allgemein ausgleichend auf seelische Prozesse; funktiotrope Wirkung; Potenzstufe der Wahl, besonders zu Beginn einer Silbertherapie. Regulation der Körperflüssigkeiten.
Hochpotenzen (D20/D30): Konstitutiotrope Wirkung; steigern Ausscheidungen und beeinflussen Haut und Nervensystem; Fieber senkend.

Das lunare Bewusstsein, dargestellt von Carlos Schwabe; Die innere Stille, 1908

Lunares Denken und Handeln

Mondtypen haben eine mütterliche Natur, lieben ihre Familie, sorgen sich um Mitmenschen, wirken frisch, natürlich und jugendlich. Sie strahlen Behaglichkeit aus, wirken eher passiv und phlegmatisch, haben ein ungekünsteltes Benehmen, sind feinfühlig, oft hellseherisch und medial begabt und fühlen sich sehr mit ihrer Heimat und der Natur verbunden. Sie sind die Bewahrer von Überlieferung und Tradition (Alla Selawry).

Gedächtnis, Erinnerung, Phantasie und Eidetik sind lunare Eigenschaften: „Eine Eigenart lunaren Denkens ist sein Schwellencharakter. Es vermittelt zwischen der sichtbaren physischen Welt und einer unsichtbaren ätherischen Werdewelt, die das Leben der Natur prägt. (…) Während das Gedächtnis das Geschaffene (Natura naturata) spiegelt, hat die Phantasie etwas von der schaffenden Natur (Natura naturans). Das Gedächtnis reproduziert die Dinge, wie der Mond das Sonnenlicht spiegelt, oder der Silberspiegel getreu die Umwelt wiedergibt. (…) Das Gedächtnis reiht Späteres an Früheres, taucht in den Zeitenstrom und sammelt Lebenserfahrungen. Die Phantasie taucht in eine Werdewelt und bringt schöpferisch neue Inhalte hervor. Kinder und kindliche Völker erfassen träumend Elementarwesen, die an der Natur schaffen. Sie kennen Zwerge, Undinen, Luft und Feuergeister. Die Phantasie bildet einen Quell schöpferischer Ideen. Ein naturverbundenes, schöpferisches Denken lässt sich vom Licht der Natur belehren, es vermag auch, ihre Heilkräfte zu erfassen und durch entsprechende Naturprozesse zu steigern.“ (Alla Selawry).

Silber wirkt auf unser Gedächtnis und unsere Phantasie ein. Es regt die Geistestätigkeit an, hilft bei nachlassender Gedankenkraft und Merkfähigkeit, aber auch bei Abgestumpftsein und mangelnder Kreativität. Es ist ein ideales Hilfsmittel für künstlerisch begabte Menschen, denen die Ideen ausgegangen sind. Es kann aber ebenso „unbegabten“ Menschen helfen, ihre schöpferischen Fähigkeiten einmal auszuprobieren. Menschen, deren Bewusstsein sich auf das Messbare und Wägbare beschränkt, kann Silber die phantastischen Dimensionen des Bewusstseins eröffnen. Solche, die dagegen in einer Fantasywelt leben, kann Silber wieder einen Bezug zur Realität geben. Ferner ist das Mondmetall ein gutes Hilfsmittel, um unstillbare Gelüste zu zügeln (Suchttherapie). Silber lässt einen besser die unbewussten Handlungsmotive verstehen und es vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit.

Silber fördert den Blick in die seelische Tiefe; Frau im Spiegel von Paul Delveaux, 1936

Veranstaltungen zur Paracelsusmedizin

Mondsucht und Neurose

Als Mondmetall hat Silber einen besonderen Bezug zum Schlaf. Nur weil sich die bewussten Anteile des Geistes jede Nacht aus dem Körper lösen, kann sich der Organismus von den Strapazen des Alltags erholen. Der Schlaf ist der kleine Bruder des Todes. Einschlafstörungen, bei denen das Bewusstsein nicht zur Ruhe kommt, sind häufig auch ein Problem des Vertrauens, der Hingabefähigkeit und der Selbstaufgabe. Durchschlafstörungen zeugen dagegen oft von unangenehmen Begegnungen auf der Astralebene, deuten aber häufig auch auf Organstörungen hin.

Bei einem lunaren Übermaß erwacht das Bewusstsein nicht genügend. Der Schlaf ist meist zu lang. Stoffwechselprozesse überfluten das Gehirn und man fühlt sich nicht genügend erfrischt. Bei einem lunaren Mangel ist der Schlaf meistens zu kurz und der Lebensleib kann sich nicht genügend regenerieren, mit der Folge einer nervösen Erschöpfung. Silber ist nicht nur ein vorzügliches Schlafmittel, es kann auch bei Mondempfindlichkeit helfen, dabei spielt die Mondphase keine Rolle.

Silber ist zudem eines der besten Mittel zur Behandlung eines „Burn-Out-Syndroms“, besonders nach geistiger Überanstrengung. Auch Kopfschmerzen und Migräne nach seelische Erregung und viel „Kopfzerbrechen“, gehören zu den Indikationen. Wer schon einmal unter heftigen Schlafstörungen gelitten hat, der weiß, wie nah man dabei dem Wahnsinn kommen kann. Ständige Schlafstörungen gehören zu den beliebtesten Foltermethoden der Geheimpolizei auf der ganzen Welt.

Paracelsus nannte Menschen, die durch astrale Phänomene verrückt werden, „Lunatici“. „Das hat nun seine Ursache vielfach darin, dass die Sterne, Zeichen, Planeten wie Geister sind. Dieselben Geister überwinden dann allemal so sehr den Menschen, dass er seine Vernunft vor ihnen nicht behalten kann, sondern sie darum verlieren muss, weil er auch einen Geist besitzt“ (Paracelsus). Um diesen Menschen zu helfen, muss man die Gestirne überlisten, indem man Arzneien wie Metalle verwendet, die einen besonderen Bezug zum Kosmos haben. Betrachtet man das Arzneimittelbild von Silber und Silbernitrat, findet man eine Reihe von Symptomen, die typisch für eine neurotische, aber auch psychotische Charakterstruktur sind: „Die Denkfähigkeit leidet, bei Unbesinnlichkeit, Gedankenjagd und Unvermögen zu ruhiger Überlegung; das Gedächtnis schwindet, die Phantasie wird dagegen krankhaft erregt, bei auftauchenden Bildern und Visionen einer Fabelwelt. Angstträume beunruhigen das Gemüt, das Leben ist erfüllt mit Furcht vor etwas Schlimmen, Platzangst und quälender Selbstunsicherheit. Das Verhalten wird unstet, der Mensch hält es in der Ruhe nicht aus, stottert vor Hast, lacht grundlos oder weint über Kleinigkeiten und beginnt nichts, aus Furcht vor einem Misslingen“ (Alla Selawry). Die schöpferischen Kräfte erlahmen und es entsteht eine seelische Vertrocknung.

Der Silberpatient leidet unter hypochondrischen Zügen. Nervöse Organstörungen betreffen meistens Herz, Magen und Atmung. Hysterische Launenhaftigkeit ist ein Leitsymptom, schließlich leitet sich das Wort Laune von Luna ab. Alle Symptome wechseln schnell den Ort und die Gestalt und treten periodisch auf, vor allem wöchentlich und monatlich.

Silber wirkt bei Phobien wie Flugangst, oder Platzangst. Es hat sich bei Lampenfieber und mangelndem Selbstvertrauen bewährt (eine gute Ergänzung ist „P-sta“ von Pekana). In Prüfungen kann man sich vor Aufregung nicht konzentrieren, die Merkfähigkeit ist eingeschränkt – es fällt einem nichts mehr ein. Selbst geübte Redner können bei Überreizung plötzlich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Man fühlt sich zittrig und schwach. „Studenten, Professoren, Gelehrte, …, geraten in einen Zustand, wo sie nicht mehr denken können“ (Kent). Traumatische Erlebnisse können einen völlig aus dem Gleichgewicht bringen; „Geistesverwirrung durch seelische Erschütterung“ (Kent). Häuser wachsen bis in den Himmel und stürzen über einen hinein. Das Zeitgefühl bricht zusammen. Minuten werden zur Ewigkeit, Stunden vergehen in Sekunden. Man kann sich nicht erinnern, was man gerade getan hat oder tun wollte. Langsam aber sicher kommt es zum Zerfall der Persönlichkeit.

Kinderrassel aus Silber mit Roter Koralle, um die bösen Geister abzuschrecken; 19. Jh.

Einige Silberpräparate

  • Argentum/Rohrzucker Amp., Glob. (Wala): Arg. met. D5, Saccharum Sacchari D9 – Anregung der vitalen Aufbaukräfte. Erschöpfungszustände. Schockfolgen sowie bei Krampfbereitschaft durch physische oder psychische Traumen.
  • Bryophyllum comp. Amp., Glob. (Wala): Arg. met. D5, Bryophyllum D3, Uterus bovis D5 – Hysterie, Unruhe und Erregungszustände, spez. im Klimakterium; PMS.
  • Bryophyllum Argento cultum D2/D3 Dil., Amp. auch als Bry. Arg. cult. Rh (ohne Alk.) (Weleda) – Mit Silber gedüngte Keimzumpe Hysterie, Angst, Schlafstörungen, Schockfolgen. Als Rh-Präparat (rhythmisiert), besonders für Kinder geeignet.
  • Cerebretik = Solunat Nr. 4:  Arg. citr., Arg. coll., Tabac. in spagirischer Zubereitung als Dil von Soluna – Schlafstörungen, zur Begleitung tiefenpsychologischer Sitzungen, Suchttherapie, Phobien, degenerativen Nervenleiden, Migräne, Organneurosen, allg. sedierend.
  • Metakavernit Dil. (Metafackler): Kava-Kava D2, Mandragora D6, Arg. nitr. D5, Sumb. mosch. D2 – Allg. bei nervösen Organstörungen, Erregungs- und Erschöpfungszuständen.
  • Neu-reg Dil. (Pekana): Arg. nitr. D6, Chin. D4, Con. D4, Nux. vom. D4, Staph. D6, Aven. sat. Ø, Ginseng Ø, Kava-Kava Ø – Geistige und körperliche Erschöpfungszustände.
  • Ovaria comp. Amp., Glob. (Wala): Apis regina D4, Arg. met. D5, Ovaria bovis D4 – Fertilitätsstörungen der Frau.
  • Robinia comp. Amp., Glob. (Wala): Arg. nitr. D5, Natr. phos. D9, Tabac. D5, Robinia D3, Nux. vom. D9 – Magenneurose, Gastritis, Sodbrennen.
  • Somucupin Dil. (Pekana): Arg. nitr. D4, Aurum chlor. D4, Coff. D10, Staph. D4, Zinc. Val. D5, Aven. sat. Ø, Esch. cal. Ø, Lac. vir. Ø – Ein- und Durchschlafstörungen
  • Testes comp. Amp., Glob. (Wala): Apis regina D4, Arg. met. D5, Testes bovis D4 – Fertilitätsstörungen bei Mann.
  • Trieno Dil. (Pekana): Arg. nitr. D4, Ars. jod. D4, Caust. D4, Rhus. arom. D4, Sabal ser. D2, Zinc. val. D5, Hyper. Ø, Plant. maj. Ø – Reizblase, Inkontinenz, Bettnässen

Dyskrasit, eine Verbindung aus Antimon und Silber

Einige Ergänzungsmittel aus der mineralischen Welt

Silber – Antimon: Weleda liefert mit Dyskrasit ein natürliches Silber-Antimonerz. „Es wirkt belebend und strukturierend. Es wirkt auch auf psychische Störungen, wie Hysterie und Somnambulismus „Struktur gebend“ ein“ (Alla Selawry). Der Name des Minerals deutet auf eine Entartung des Säftehaushalts hin, der Dyskrasie, der Mutter aller Krankheiten.

Silber – Arsen: Böse Folgen von Furcht, Schreck, Sorgen sowie Unruhe, Verzweiflung und Angst, sind für beide Mittel kennzeichnend. Auch wirken beide betont auf Haut und Schleimhaut, also die Grenzflächen des Körpers („Abgrenzungsprobleme“). Alle Symptome verschlimmern sich nachts. Erschöpfung, Abmagerung und Kachexie finden sich ebenfalls in beiden Arzneimittelbildern. Nicht nur auf dem Rezeptblock vertragen sich Silber und Arsen vorzüglich, sie kommen auch in der Natur häufig gemeinsam vor.

Silber – Blei: Beide Metalle verkörpern polare Planetenprinzipien (Mond – Saturn) und doch findet man Silber hauptsächlich in Verbindung mit Blei (Galenit). Als Saturnmetall hat Blei vor allem einen Bezug zu Altersleiden, Austrocknung, Degeneration und Ablagerung. Höhere Potenzen von Blei kombiniert man am besten mit tieferen von Silber, z.B. zur Therapie von MS, Demenz oder Arteriosklerose; hierbei hat sich vor allem Argentit D6 bewährt (Silbersulfid von Weleda).

Silber – Eisen: Die Kombination beider Metalle kann das Böse bannen. Meteoreisen (Ferrum sidereum D6/D12) und Argentum nitricum D12 eignet sich als Gespann besonders zur Behandlung von Angstattacken, aber auch bei Besessenheitszuständen. Ähnlich wirkt die Kombination von Silber und Koralle (Corallium rubrum).

Silber – Gold: Während sich Silber zur Eröffnung einer Psychotherapie eignet, ist Gold eher ein Mittel zur Nachbehandlung, um erreichte Therapieziele zu stabilisieren. Paracelsus schrieb über die zwei Metalle: „Das Gold ist das Männlein und hat männliche Kraft an sich, das Silber ist das Weiblein und hat weibliche Kraft und Eigenschaft an sich. (…) Sie unterscheiden sich wie Mann und Weib.“ Die von Paracelsus beschriebene Polarität von Gold und Silber lässt sich auf alle Gegensätze erweitern, z.B. Sonne-Mond, Tag-Nacht, Bewusstes-Unbewusstes, Rechts-Links, Oben-Unten, Ratio-Intuitio, Anspannung-Entspannung usw.. Die Störung eines Pols, betrifft immer auch den Gegenpol (ähnliches gilt für Mond/Silber und Saturn/Blei). Die Kombination beider Metalle hat sich zur Regulationstherapie psychischer Leiden bewährt, allerdings eher in getrennten Rezepten, z.B. das Sonnenrezept morgens und mittags, das Mondrezept eher abends. Als Handelspräparate zur Regulationstherapie eignen sich das Goldpräparat „Sanguisol = Solunat Nr. 17“ und das Silberpräparat „Cerebretik = Solunat Nr. 4“; beide Mittel sind von Soluna. Paracelsus assoziierte die Sonne mit dem Herzen, dem Sitz der Seele oder unseres Ich-Bewusstseins. Das Sonnenhafte dient dazu, unsere Willensvorstellungen und die Anforderungen des Alltags effektiv und sozial verträglich zu gestalten. Paracelsus führte weiter aus, dass das Herz, also die Seele, einzig und allein mit dem lunaren Gehirn kommuniziert. Durch die Hirnfunktionen können wir über unser Selbst reflektieren, so wie der Mond das Licht der Sonne widerspiegelt.

Silber auf Arsen

Silber – Kupfer: Das Metall der Venus verstärkt die sedierenden Eigenschaften von Silber. Beide Metalle haben weibliche Eigenschaften, verstärken also den „Yinpol“. Eine Kupfertherapie ist immer angezeigt, wenn man Fremdeindrücke seelisch nicht genügend verarbeiten kann (Schockzustände; Bindungsängste). Die Folgen reichen von nervösen Organstörungen, über entzündlich nervöse Leiden (Neurodermitis), Aufmerksamkeitsstörungen (ADS), Bettnässen, bis zur Paranoia und Schizophrenie. Therapiekonzept bei Bettnässen: „Trieno“ Tropfen (Silberhaltiges Präparat von Pekana, abends eine Dosis), „P-sta“ Tropfen (Pekana, 3 Mal täglich eine Dosis) und Dioptas D30 (Kupfersilikat von Apotheke an der Weleda Weleda; alle 3 Tage eine Dosis).

Silber – Phosphor: Beide haben einen Bezug zum Medialen. Irrationale Angstzustände lassen sich gut mit einer Kombination behandeln (z.B. Angst vor Gewitter, Fallangst); am besten mit höheren Potenzen im täglichen Wechsel. Der Handel liefert mit „Argentum phosphoricum“ eine Arznei zur Vernetzung der beiden Gehirnhälften (D12 bis D30); vergessen geglaubtes Wissen wird aktiviert. Es hat schon so manchen Prüfungskandidaten vor einer Katastrophe gerettet. Bei „Black-out“ sollte man zusätzlich „Strychninum phosphoricum“ D12 verwenden.

Silber – Quarz: Eine Kombination mit Quarz (Bergkristall) lenkt die Silberwirkung auf das Nervensystem. Kieselsäure ist für alle Sinneswahrnehmungen unentbehrlich. Durch die Sinne sind wir von unserer körperlichen Begrenztheit unabhängig. Mit ihrer Hilfe können wir uns dem Kosmischen zuwenden und das Geistige der Welt kann durch uns hindurchwirken (H. Schramm). Eine Kombination von Silber mit Quarz hat sich vor allem bei Gedächtnisschwäche, Abstumpfung der Sinneswahrnehmungen, bei einem Verlust an Selbstvertrauen und bei Versagensängsten bewährt.

Silber – Quecksilber: Der Handel liefert mit Silberamalgam (Spagyra) eine Verbindung der zwei Metalle. Es eignet sich besonders zur Behandlung eitriger Entzündungen (D12), aber auch von Nervosität und Aufmerksamkeitsstörungen (D30). Bei nervösen Symptomen sollte man auch an Zink denken, das man wie Quecksilber dem Merkur zuordnet, das aber auch die entspannenden Eigenschaften der Venus besitzt (Zincum metallicum; Z. valerianicum D12).

Silber – Schwefel: Mit Argentit liefert Weleda eine natürliche Silber-Schwefelverbindung, die man in Tiefpotenzen vor allem bei einem Mondmangelzustand als Resolvens verwendet.

Baldrian ergänzt Silber bei Schlafstörungen

Beispiele für Ergänzungsmittel aus dem Pflanzenreich

Baldrian (Valeriana officinalis): Die heilige Pflanze der germanischen Lichtgottheit Baldur verstärkt die Wirkung von Silber als Schlafmittel. Der aufdringliche und muffige Baldriangeruch ähnelt unserem Hautschweiß. Baldrian beruhigt daher nicht nur die Nerven, es lässt einen auch den Zustand Der Sauerklee ergänzt Silber in der Behandlung von Schockzuständen der Einsamkeit besser ertragen, weil es menschliche Nähe suggeriert. Wenn ein Kind nachts besonders unruhig ist, sollte die Mutter zur Beruhigung ein länger getragenes und ungewaschenes Hemd ins Kinderbett legen.

Basilikum (Ocimum basilicum): Ein Wundermittel bei nervösen Magenbeschwerden wie Sodbrennen und psychischen Durchfällen (Stressgastritis). Basilikum fördert die Hingabefähigkeit und steigert die Lebens- und Liebeslust. Er hilft auch bei Angst, die man am Herzen spürt: „Es dienet für alle Mängel und Gebrechen des Herzens, wehret den schwären Gedanken, Schwärmuth von Melancholie verursacht, leget das Herzzittern und erwecket im Menschen Freud und Muth“ (Tabernaemontanus).

Beifuß (Artemisia vulgaris): Wie auch andere Pflanzen, die den Namen der göttlichen Hebamme Artemis tragen, spielte Beifuß früher eine wichtige Rolle im Geburtszauber. Man räucherte ihn zur Geburt, hängte ihn ans Kindbett (Wiegenkraut) und nutzte ihn als Buschenkraut, um das Böse zu bannen. Schamanen auf der ganzen Welt nutzen Beifussarten als „Geisterbanner“.

Birke (Betula alba): Der „Baum des Lichts“ unterstützt mit seiner entgiftenden Wirkung einerseits die Ausscheidungskraft von Silber, andererseits wirkt ein Tee auch als Seelenbalsam (indirekte Drainagewirkung auf das Nervensystem über eine Anregung der Niere = Angstorgan).

Fieberklee (Menyanthes trifoliata): „Dünnhäutigkeit“, schwache Nerven, Lampenfieber, nervöse Darmbeschwerden und fieberhafte Infektionen mit Erschöpfung, sprechen für die Anwendung von Fieberklee (hat eine ähnliche Wirkung wie China).

Holunder (Sambucus nigra): Der heilige Baum der „Frau Holle“, der germanischen Schutzgöttin des Hauses und der Kinder, verwendet man vor allem bei fieberhaften Infektionen. Weitere Indikationen sind nächtliche Angstattacken mit starkem Schweißausbrüchen (D6).

Keimzumpe = Brutblatt (Bryophyllum = Kalanchoe daigremontiana/pinnata): Das Dickblattgewächs zeigt eine eigentümliche Signatur, die eine Verwandtschaft zum Schlaf aufweist – sie pflanzt sich nicht über eine Samenbildung fort, sondern indem sie vollständig ausgebildete Tochterpflanzen mit Wurzeln am Blattrand bildet. Während des Schlafs lösen sich die bewussten Anteile des Menschen vom Körper ab und gehen in astralen Welten auf Reisen. Zurück bleibt nur der unbewusste Körper, der sich in der Zwischenzeit von den Strapazen des Alltags erholt. Bei Schlafstörungen gelingt diese Loslösung nicht, oder nur unvollständig; daher die Verwendung der Keimzumpe als Schlafmittel nach den Regeln der Sympathie („Bryophyllum Argento cultum“ von Weleda). Es eignet sich auch zur Behandlung von Angst, Hysterie sowie von Ablösungsproblemen im zwischenmenschlichen Bereich (z.B. gestörte Eltern-Kindbeziehung).

Die Keimzumpe – Brutblatt, ergänzt Silber in Fragen von Kinderwunsch und seelischer Erregung

Königin der Nacht (Cactus grandiflorus): Der Kaktus erblüht nur für kurze Zeit eine Nacht im Jahr – lunarer kann eine Pflanze eigentlich nicht sein! Ergänzt die Herzwirkung von Silber; Psychosomatische Herzbeschwerden, oft mit Schilddrüsenbeteiligung. Typische Symptome sind
Einschlafstörungen durch Herzklopfen. Angst, Alpträume und schweigsame Melancholie sind weitere Indikationen.

Mistel (Viscum album): Ergänzungsmittel von Silber in der Tumortherapie und bei degenerativen Nervenleiden (siehe Hiscia/Weleda zur Therapie mit Iscador M c. Argentum = Apfelmistel mit Silber). Paracelsus verwendete beide Mittel auch bei Epilepsie. Er gebrauchte die Mistel vor allem zur Auflösung schwieriger Aspekte zwischen Mond und Saturn (gelten in der Astromedizin als „Krebshinweis“).

Passionsblume (Passiflora incarnata): Die Blume des Leids. Weil man in ihr die Marterwerkzeuge sehen kann, mit denen man Jesus folterte, kam sie zu ihrem Namen: Drei Nägel, fünf Wunden und die Dornenkrone. In der Tat ist die Pflanze, deren Blüte nachts aufgeht, eine wunderbare Hilfe, wenn die Nacht zur Qual wird („Passiflora Nerventonikum“ oder „Passiflora Zäpfchen“, in geringerer Dosierung auch speziell für Kinder, von Wala).

Patchouli (Pogestemon patchouli): Die Tinktur aus dem Kraut des weißblühenden Lippenblütlers, mit seiner muffigen Duftnote nach nassem und modrigen Holz, entspannt die verkrampfte Seele – das Mittel der Lässigkeit.

Sauerklee (Oxalis acetocella): Wichtiges Mittel zur Behandlung von Schockzuständen. Die „Schocksignatur“ zeigt sich im spontanen Zusammenfalten von Blätter und Blüten bei drohendem „Donnerwetter“.

Silberkerze (Cimicifuga racemosa): Die Pflanze mit ihren zarten weißen Blütenrispen ist ein ausgezeichnetes Psychotherapeutikum, nicht nur im Klimakterium. Die beruhigende Wirkung bei agitierten Depressionen und nächtlichen Angstzuständen mit Schlaflosigkeit ist ausgezeichnet.

Silberkerze

Ergänzungsmittel mit Meerbezug

Ambra (Ambra grisae): Ambra ist das Hauptmittel, wenn die Nerven zerrüttet sind und blank liegen. „Mangel an Lebensmut (…). Vergräbt sich in unangenehme Dinge (…). Schüchternheit (…) Kann nicht schlafen wegen Sorgen“ (Boericke). Wie die Meister der Vergangenheit, sollte man auch heute Ambra viel als Seelenbalsam gebrauchen. Es ist ein tausendfach bewährter Notfallschirm, um seelischen Erstverschlimmerungen die Spitze zu nehmen.

Austernschale (Calcium carbonicum Hahnemanni) und Koralle (Corallium rubrum): Calcium ergänzt Silber bei der Behandlung von Angstzuständen, besonders wenn man sie am Herzen spürt. Furcht und Angst nehmen gegen Abend immer mehr zu. Irrationale Handlungsmotive, ausgelöst z.B. durch Angst vor Unglück oder ansteckenden Krankheiten. Der Patient ist sehr für astrale Ereignisse empfänglich, er spürt das Wetter und sieht überall Gespenster. Kinder können nur mit Licht einschlafen, weil der Vorhang oder der Teddy, sich plötzlich in Monster verwandeln können. Unangenehme Gedanken und Herzklopfen hindern am Einschlafen. Auf körperlicher Ebene wirkt eine Kombination vor allem bei Neurodermitis. Sie ist unentbehrlich in der Kinderheilkunde: Silber umfasst die ersten sieben Lebensjahre, Calcium ist das Hauptmittel in der Pädiatrie bei Entwicklungsstörungen aller Art. Calciumcarbonat wird in der Homöopathie aus Austernschalen gewonnen. Eine Besonderheit ist die Perle (Mater perlarum), die sich bildet, wenn Fremdkörper in die Muschel gelangen und die Auster diesen mit einem Perlmutt-Mantel umgibt. In Polynesien sagt man, die Perle sei aus der Vermählung von Vollmond und Meer entstanden. Die Signatur der Perle deutet auf die Verarbeitung von Sinnesreize durch unser Unbewusstes. Jeder Reiz, der wesensfremd bleibt, also nicht genügend seelisch-geistig verarbeitet werden kann, führt zu einer „seelischen Entzündung“, zur Hysterie. Seelisch sehr aktive Frauen schätzen übrigens Perlenschmuck besonders. Der Schmuck macht einerseits feminin, andererseits „kühlt“ er die Aura und macht distinguiert. Ebenfalls ein Calciumcarbonat ist die Rote Koralle (Corallium rubrum). Der Bezug zum Wasser zeigt den lunaren Aspekt. Forscher konnten zudem feststellen, dass Korallengehäuse feine Bänderungen aufweisen, die den Mondrhythmen entsprechen. Die rote Farbe deutet dagegen auf den Mars, mit seinen schutzmagischen Eigenschaften; sie entsteht durch Einlagerung von
Eisenoxid. In der Volksmedizin vieler Völker dient die Koralle als Schutzamulett gegen das Böse, vor allem, wenn man sie in Silber fasst. Paracelsus verwendete sie als Schutz vor dem „Erschrecken der Kinder“.

Purpurschnecke (Murex): „Besonders passend für nervöse, lebhafte, liebevolle Frauen. Patientin ist nervös und erschöpft. (…) Leicht erregbare Libido. Nymphomanie. Dysmenorrhoe und nervöse Unterleibsbeschwerden. Ausfluss wechselt mit nervösen Symptomen“ (Boericke). Brusttumore.

Seestern (Asterias rubens): „Nervöse Störungen, Neuralgien, Hysterie fallen in den Wirkungsbereich dieses Mittels. (…) Sexuelle Erregung bei beiden Geschlechtern“ (Boericke). Epilepsie. Ergänzt Silber auch in der Tumortherapie („heißer“ Brustkrebs).

Spiel der Wellen, Arnold Böcklin, 1883

Tintenfisch (Sepia): Biliärer Typ, galliges Temperament, ist schnell gekränkt; spuckt „seelische Tinte“, wenn die Dinge nicht laufen wie geplant, oder man der Person zu Nahe kommt. Seelische Mimikry; versteckt sich vor Fremden, will nicht fotografiert werden. Weint beim Erzählen der Beschwerden (chronische Pulsatilla). Schicksalsschläge wurden verdrängt. Wunschträume zu Gunsten anderer aufgegeben; Frustration und Trauer; zieht sich von der Familie zurück (Wechsel von Glucken- zur Rabenmutter – ist aber auch ein Männermittel geeignet!). Sehr mondempfindlich mit Schlafstörungen.

Die Heilkraft des Wassers: Wer eine Reise in die verschlungenen Pfade des Geistes antreten will, der sollte einmal potenziertes Meerwasser (Aqua marina D12) als Reaktionsmittel der Psyche ausprobieren. Phantastische Träume sind garantiert. Wer sich dagegen in den Fäden seines Seelenlabyrinths verheddert hat, der findet im Meerwasser eine Hilfe, um sich wieder frei zu schwimmen. Mit Levico, einem arsenhaltigen Mineralwasser aus der Nähe von Trient, liefert der Handel ein weiteres Ergänzungsmittel für die Silbertherapie. Es eignet sich vor allem zur Behandlung von Angst- und Erschöpfungszuständen („Levico comp.“ von Wala). Um aber die wirkliche Heilkraft des Wassers zu erfahren, sollte man vielleicht einmal nachts eine einsame Quelle im Wald oder im Gebirge aufsuchen, wenn sie gerade vom Licht des Vollmonds beschienen wird. Auch der Mondaufgang aus dem Meer an einem einsamen Strand ist gut geeignet. Allerdings sollte man traditionsgemäß etwas Silber als Opfergabe mitbringen, damit die Nymphen uns etwas von ihrer Weisheit mitteilen.

Literaturtipps 

  • Amann, Max: Dem Geist auf die Sprünge helfen; 2000; Pflaum-Verlag
  • Rippe, Olaf / Madejsky, Margret / Amann, Max / Ochsner, Patricia / Rätsch, Christian: Paracelsusmedizin; 2001, AT-Verlag.
  • Rippe, Olaf: „Heilende Metalle“ 2020 (AT Verlag)
  • Schramm, Henning: Metalle und Mineralien in der Therapie; 1991; Novalis Verlag
  • Selawry, Alla: Metallfunktionstypen in Psychologie und Medizin; 1985; Haug-Verlag

Zur Beachtung!

Der Leser ist aufgefordert, Dosierungen und Kontraindikationen aller verwendeten Arzneistoffe, Präparate und medizinischen Behandlungsverfahren anhand etwaiger Beipackzettel und Bedienungsanleitungen eigenverantwortlich zu prüfen, um eventuelle Abweichungen festzustellen.

Die in diesem Artikel aufgeführten Rezepte und Behandlungshinweise verstehen sich ausschließlich als Lehrbeispiele und können daher auch weder den Arztbesuch noch eine individuelle Beratung durch einen Heilpraktiker bzw. Arzt ersetzen. Sie sind nicht als Ratschläge zu einer Selbstbehandlung gedacht, sondern wollen lediglich einen Einblick in Therapiemöglichkeiten geben! Die Einnahme der genannten Heilmittel wie auch die Anwendung der Rezepturen oder das Befolgen der Therapieempfehlungen geschieht stets auf eigene Verantwortung. Sollten Sie nicht die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde haben und über eine entsprechende Erfahrung verfügen, ist es empfehlenswert, sich vor jeder Anwendung kompetenten Rat bei einem Arzt oder einer Ärztin, einem Heilpraktiker oder einer Heilpraktikerin einzuholen. Es ist in jedem Fall ratsam, sich vor der Anwendung eines Heilmittels über mögliche Gegenanzeigen oder Nebenwirkungen zu informieren. Auch sollte die nur modellhaft angegebene Dosierung grundsätzlich überprüft und individuell angepasst werden. Bitte beachten Sie ebenso alle Warnhinweise und Anwendungsbeschränkungen der jeweiligen Beipackzettel.

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