Beitrag aus dem Lexikon der Frauenkräuter von Margret Madejsky (AT Verlag)
»Damianakraut gehört zu den pharmakologisch wirksamen Liebesmitteln – besonders für Frauen. Als Tee oder alkoholischer Kräuterauszug fördert es die Durchblutung des Unterleibs und wirkt krampflösend (offensichtlich auch auf hemmende Vorstellungen und Gedanken).« Christian Rätsch, Lexikon der Liebesmittel, 2003
Namen:
Asthmabesen, Kraut des Hirschen.
Botanischer Name: Damiana (Turnera diffusa = Turnera aphrodisiaca), Safranmalvengewächse (Turneraceae).
Signaturen und Astrologie:
Der balsamisch-würzige Duft lässt bereits ahnen, dass es sich um eine nervenstärkende und entspannende Heilpflanze handelt. Am bitteren und betörenden Aroma zeigt sich das Tonikum und Aphrodisiakum. Die hanfähnlichen Blätter der Damiana ulmifolia deuten auf die Kraft des Planeten Merkur (Hermes) hin, der über die Hormone regiert. Die edel gezähnten Blätter der echten Damianapflanze zeigen dagegen mehr die Planetenkraft der Venus an, weshalb das Kraut unter anderem Krämpfe löst, Gelassenheit spendet und mild aphrodisierend wirkt. Die gelben Blüten lassen auf eine stimmungsaufhellende Seelenwirkung schließen.
Wirkstoffe:
Die Blätter enthalten Bitter-, Gerbstoffe, ätherisches Öl und Harze.
Veranstaltungen Frauenheilkunde
Heileigenschaften:
Aphrodisierend auf beide Geschlechter, krampflösend, menstruationsfördernd, fruchtbarkeitssteigernd, lungenreinigend, nervenstärkend, harntreibend, kreislaufanregend, stimmungsaufhellend. Verwendung in der Frauenheilkunde: In ihrer Heimat Mexiko erfreut sich die Damianapflanze großer Beliebtheit als Sexualtonikum, Nervenstärkungs- und Asthmamittel. Die Maya nennen die Pflanze mit dem harzig-aromatischen Geruch Asthmabesen, weil die Blätter zur allgemeinen Entspannung sowie zur Lungenreinigung geraucht werden. Sie dienen als nikotinfreier Tabakersatz und können als solcher über Apotheken bezogen werden (Folia Damianae von Caelo). Der Vorteil von selbstgedrehten Damianazigaretten liegt darin, dass keine Suchtgefahr besteht. Geraucht entfalten die Blätter eine entspannende, entkrampfende und vorübergehend mild berauschende Wirkung, die vor allem während des Nikotinentzugs die Nerven stärkt und Gelassenheit spendet. Dies sei erwähnt, weil Tabakraucherinnen erwiesenermaßen auch Jahre später noch ein erhöhtes Fehl- und Frühgeburtsrisiko haben und bei Kinderwunsch mit dem Rauchen so früh wie möglich aufhören sollten.
In der Frauenheilkunde gebraucht man Damianablättertee oder Alkoholextrakte als krampflösendes Mittel bei Neigung zu Regelschmerzen, besonders bei eher spärlicher Blutung. Damiana regt vor allem in der zweiten Zyklushälfte getrunken die Menstruation an, bringt zuweilen auch eine ausgebliebene Regelblutung wieder in Fluss und beugt Unterleibskrämpfen vor. Von Regelkrämpfen betroffene Frauen berichten immer wieder, dass ihnen 1 bis 2 Tassen Damianablättertee, einige Tage vor und auch während der Regelblutung getrunken, die Einnahme von Schmerzmitteln erspart hätten. Auch Kopfschmerzen und Migräneattacken lassen sich zuweilen durch Damianablättertee lindern. Ein Schamane empfiehlt zur Schmerzprophylaxe beispielsweise, täglich eine Tasse Damianablättertee aufzubrühen und die im Teenetz verbleibenden Blätter noch warm auf die schmerzenden Körperstellen (z. B. Nacken, Schläfen oder Unterbauch) aufzulegen, um die »Krankheitsgeister« herauszuziehen.
In der ersten Zyklushälfte fördert der Damianablättertee dagegen mehr den Eisprung, steigert die Libido und wirkt daher auch empfängnisfördernd. In jedem Fall handelt es sich bei der bitter-aromatischen Pflanze um ein bewährtes Sexualtonikum, das bei Libidoschwäche beider Geschlechter sowie bei Funktionsschwäche der Fortpflanzungsorgane unentbehrlich ist. Tee oder Extrakte wirken vor allem bei regelmäßiger Einnahme über einige Wochen hinweg auf sanfte Weise hormonell stimulierend, luststeigernd, fruchtbarkeitssteigernd, allgemein tonisierend und je nach persönlicher Empfindsamkeit stimmungsaufhellend bis mild euphorisierend.
Die „echte“ Damiana, Turnera diffusa, hat winzige Blüten
und einen betörenden Duft, wenn man die Blätter reibt.
Fotos Olaf Rippe
Rezept: Damianaschnaps nach Christian Rätsch
Damianablätter 2 Handvoll (ca. 50 g), Zimt 4 Stangen, Vanille 1 Schote, Piment 5 Körner, Jamaikarum 0,7 l, Honig 1 bis 2 Esslöffel Gelée royale je nach Geldbeutel.
Die Damianablätter zusammen mit den Zimtstangen und der aufgeschlitzten Vanilleschote in ein sauberes Schraubglas geben. Die Pimentkörner im Mörser zerkleinern und ebenfalls beimengen. Nun das Ganze mit dem Jamaikarum übergießen und etwa 14 Tage lang gut verschlossen an einem warmen Ort ziehen lassen, ab und zu schütteln. Zuletzt werden Honig und Gelée royale eingerührt, dann ist der Damianaschnaps bereits trinkfertig und kann abgefiltert und in die gesäuberte Rumflasche gefüllt werden. Gut verschlossen hält er sich in der Regel jahrelang.
Anwendung: täglich als Tonikum oder bei Bedarf als mildes Aphrodisiakum 1 Likörgläschen voll trinken (vgl. Christian Rätsch, Pflanzen der Liebe, 1995).
Handelsprodukte:
Damianablätter (Damianae folia)
Damiana-Urtinktur (DHU, Spagyra)
Cefagil-Tropfen (Damiana D2), -Tabletten (Damiana-Urtinktur), -Ampullen (Damiana D7; Cefak)
Die echte Damiana lässt sich nur schwer im Topf ziehen, so dass man meist auf Importware zurückgreifen muss. Sie ist in der Regel von guter Qualität, wobei in der Apothekerware weniger Stängel enthalten sind.
Anwendungsbeschränkungen:
Allergische Reaktionen sind eher selten, aber grundsätzlich möglich. Nicht anwenden in der Schwangerschaft oder bei Neigung zu sehr starken Regelblutungen!
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