Bartflechte – Das Kleid des wilden Mannes

Manche Perchten tragen während ihrer winterlichen Umzüge auch Gewänder aus Bartflechte (Usnea barbata). Diese »wilden grünen Männer« versinnbildlichen die unerschöpfliche Kraft der Vegetation. Ihr Lärmen und Stampfen soll die Fruchtbarkeitsgeister der Natur zur baldigen Rückkehr ermuntern. In christlichen Legenden taucht der »Mann in Grün« immer wieder als Stellvertreter des Teufels auf, denn die wilden Tänze in grünem Gewand haben ihren Ursprung in der heidnischen Naturverehrung.
Bartflechten trifft man eigentlich nur im Gebirge an, wo sie wie grünes Lametta meist von alten Fichten, Lärchen oder Tannen herabhängen und den Gebirgswald in einen Märchenwald verwandeln. Die langen zottigen Bärte brauchen die von Nebelschwaden und Wolken durchfeuchtete Bergluft. Ihr Geschmack ist würzigwarm, und ihr Geruch erinnert ein wenig an Schweiß. In der Parfümerie ist es vor allem das ganz ähnlich riechende Eichenmoos, das manchen Männerparfüms eine gewisse animalische Note verleiht. Auf Räucherkohle entfaltet die Bartflechte einen warm-würzigen Duft und lässt das Rauchwerk gut qualmen.
Wie auch andere Flechten, zum Beispiel Lungenflechte oder Isländisch Moos, gehört die Bartflechte zu den Kraftmitteln. In erster Linie stärken und reinigen Flech-ten die Lungen. Sie enthalten nämlich Flechtensäuren, die nachweislich über beachtliche antibakterielle und  antimykotische Kräfte verfügen. In der Volksmedizin heilte man früher mit dem Bartflechtentee daher infektiöse Lungenleiden wie die Tuberkulose; die nah verwandte Lungenflechte wird aus demselben Grund Tieren zum Schutz vor Tbc gefüttert. Weit schmackhafter und bei Bronchitis sowie als Begleitmittel bei Keuchhusten bewährt ist der Weleda Flechtenhonig, der gleich mehrere antimikrobiell wirksame Flechten enthält.

Rezept: Gesund durch den Winter

Früher zählte man das Leben eines Menschen nicht nach seinen Geburtstagen, sondern nach den Wintern, die er überlebte. Mit immergrünen Pflanzen und der Eiche als Kraftbaum, kommt man aber auf jeden Fall gesund durch die kalte Jahreszeit.

  • Buxus sempervirens D4 (Buchsbaum)
  • Hedera helix D2 (Efeu)
  • Pinus silvestris Urtinktur (Lungenkiefer)
  • Quercus robur Urtinktur (Eiche)
  • Usnea barbata Urtinktur = D1 (Bartflechte)jeweils 20 ml Über eine Apotheke von Spagyra bestellen und mischen lassen oder selber bestellen und mischen (www.spagyra.at);
    Dosis: vorbeugend 2-mal täglich 15 bis 20 Tropfen.
    Wegen ihrer abwehrsteigernden Wirkung eignen sich vor allem Echinacea-Präparate als Ergänzung, z. B. Esberitox N Tabletten von Schaper & Brümmer.

Zur Beachtung!

Der Leser ist aufgefordert, Dosierungen und Kontraindikationen aller verwendeten Arzneistoffe, Präparate und medizinischen Behandlungsverfahren anhand etwaiger Beipackzettel und Bedienungsanleitungen eigenverantwortlich zu prüfen, um eventuelle Abweichungen festzustellen.

Die in diesem Artikel aufgeführten Rezepte und Behandlungshinweise verstehen sich ausschließlich als Lehrbeispiele und können daher auch weder den Arztbesuch noch eine individuelle Beratung durch einen Heilpraktiker bzw. Arzt ersetzen. Sie sind nicht als Ratschläge zu einer Selbstbehandlung gedacht, sondern wollen lediglich einen Einblick in Therapiemöglichkeiten geben! Die Einnahme der genannten Heilmittel wie auch die Anwendung der Rezepturen oder das Befolgen der Therapieempfehlungen geschieht stets auf eigene Verantwortung. Sollten Sie nicht die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde haben und über eine entsprechende Erfahrung verfügen, ist es empfehlenswert, sich vor jeder Anwendung kompetenten Rat bei einem Arzt oder einer Ärztin, einem Heilpraktiker oder einer Heilpraktikerin einzuholen. Es ist in jedem Fall ratsam, sich vor der Anwendung eines Heilmittels über mögliche Gegenanzeigen oder Nebenwirkungen zu informieren. Auch sollte die nur modellhaft angegebene Dosierung grundsätzlich überprüft und individuell angepasst werden. Bitte beachten Sie ebenso alle Warnhinweise und Anwendungsbeschränkungen der jeweiligen Beipackzettel.

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